Geschichte

Taekwondo - ein Blick in die Vergangenheit

Die Ursprünge des Taekwondo liegen in der historischen Frühgeschichte Koreas, das sich vor ca. 2.000 Jahren aus dem Königreichen Koguryo, Paekche und Silla zusammensetzte. Diese drei Dynastien schlossen sich zusammen, um ihr Land gegen Eindringlinge zu verteidigen. Eindringlinge aus China fielen schon vor unserer Zeitrechnung über Korea her. Die Vereinigung dauerte bis 668 n. Chr. Nachdem die Könige von Silla im Jahre 600 n. Chr. erst Paekche und 668 n. Chr. mit Hilfe des Feindes Chinas auch Koguryo besiegten, besaß Silla die Alleinherrschaft und man kann von diesem Zeitpunkt an von der Nation “Korea” sprechen.

Schon Wandgemälde aus der Koguryo-Dynastie zeigen Kämpfer beim Ausführen von Kampftechniken, die noch heute gebräuchlich sind. Während seiner langen Geschichte nahm Taekwondo verschiedene Elemente der koreanischen Kultur auf. Vor allem Buddhistische und Taoistische Einflüsse - geistige Konzentration, Meditation, Respekt vor dem Meister oder älteren Schülern…-sind bis heute wirksam. Überlieferungen zufolge übten sich die Soldaten der damaligen Zeit in der waffenlosen Kampfkunst, dem sogenannten Subak, einer spielerischen Art des unbewaffneten Kampfes, das auch in der einfachen Bevölkerung regen Zuspruch fand. Das Hauptaugenmerk wurde hierbei jedoch nicht so sehr auf die Kampftechnik gelegt, sondern diente vielmehr dem gesundheitlichen Aspekt, der Körperertüchtigung und natürlich auch der Selbstverteidigung. Im Gegensatz zum damals auch in Europa betriebenen Zweikampf war aber beim Subak nicht nur der Einsatz der Fäuste erlaubt, sondern auch alle anderen Körperpartien, wie beispielsweise das Knie. Im Laufe er Zeit entwickelten sich immer akrobatischere Techniken, die mit den Füßen, Ellebogen und Händen ausgeführt wurden. Im Jahre 630 n. Chr. wurde im Königreich Silla die Organisation Hwa Rang gegründet. Um die drei Königreiche zu vereinigen, brauchte man eine schlagkräftige Truppe. Aus diesem Grunde widmeten sich die Ritter aus Silla dem Studium der Kampfkünste, um sowohl ihren Körper als auch ihren Geist zu trainieren. Dem Samguk-Yusa zufolge, einem koreanischem Geschichtsdokument, soll es sich bei diesen Kampfkünsten im die Grundformen des heutigen Taekwondo gehandelt haben.

Aus allen bekannten und von Generation zu Generation überlieferten Techniken entwickelte sich bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Taekyon, dem Vorläufer des heutigen modernen Taekwondo, bei dem das Hauptaugenmerk auf die Fußkampftechniken gelegt wurde. Im 18. Jahrhundert gab es erste Lehrbücher, wodurch das Kämpfen ohne Waffen weite Verbreitung fand.

Von 1909 bis 1945, also während der japanischen Besatzungszeit, wurde die Ausübung aller koreanischen Kampfkünste verboten. Viele Koreaner trainierten deshalb heimlich. So wurde Taekwondo zum wichtigen Bestandteil der koreanischen Identität. Bereits ein Jahr nach der Befreiung gab es die ersten Versammlungen der größten Kampfsportschulen, bei denen versucht wurde, alle Kampfstile zu vereinen. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea, begann auch für Taekwondo ein geteiltes Zeitalter. In Nordkorea entwickelte sich unter General Choi Hong Hi das ITF (International Taekwondo Federation) System, in Südkorea unter Kim Un-Yong das WTF (World Taekwondo Federation) Taekwondo. Im April 1955 einigten sich die führenden Kampfsportexperten auf den Namen Taekwondo. 1971 wurde Taekwondo in Korea als Nationalsportart anerkannt und 1973 wurde die WTF offiziell gegründet. Im Mai 1973 wurde in der Sportarena des Kukkiwon, dem Taekwondozentrum der World Taekwondo Federation (WTF), die erste offizielle Weltmeisterschaft der Herren ausgetragen. Seit dieser Zeit werden diese im zweijährigen Rhythmus wiederholt. Seit 1979 gehen auch Frauen bei Weltmeisterschaften an den Start. Am 20.06.1981 wurde die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet. Wurde bisher nur Wettkampftaekwondo auf Weltebene ausgetragen, so wird 2006 auch die erste lange erwartete Weltmeisterschaft Formen stattfinden. Seit 2004 heißt die WTF nur noch “World Taekwondo” (WT) und hat den Präsidenten Choue Chung-won.

Ursprung und Bedeutung der Flagge von Südkorea

Die Flagge der heutigen Republik Süd-Korea, die bereits im Jahre 1883 offiziell eingeführt wurde, wird in der koreanischen Sprache Tae Geuk Ki genannt. Sie wird dergestalt aufgehängt, dass das Symbol Kien in Form von drei ununterbrochenen Strichen links oben steht. Im Zentrum der Flagge befindet sich ein Kreis, bestehend aus zwei ineinander verschlungenen Tropfen in Rot und Blau, die die Urkräfte Yin und Yang darstellen. Yin und Yang, Begriffe aus dem Taoismus, stehen für die polarisierenden Kräfte des Universums, die sich stets ergänzen und nur zusammen als Kreis ein Ganzes bilden. Die beiden Kräfte stehen ständig in Bewegung. Wächst die Eine, schwindet die Andere, das Werden steht im Zentrum. Es herrscht ein dauernder Spannungszustand. Symbolhaft können das Männliche und das Weibliche, das Schwache und das Starke oder das Positive und das Negative für die beiden Urkräfte angesehen werden.

Das dauernde durch die beiden Urkräfte getragene Werden, wird umschlossen von Elementen, von denen vier Elemente als Symbol das Yin-Yang-Zeichen umgeben. Vier dieser Symbole. so genannte Trigramme, die auf koreanisch Kwae genannt werden, zieren die Flagge Süd-Koreas:

  1. oben links befindet sich Kien, das Schöpferische, dargestellt durch drei gerade Striche. Die Eigenschaft des Kien ist die Stärke, es steht symbolhaft für den Himmel oder den Vater.
  2. unten links befindet sich Li, das Haftende, in der Mitte ist ein durchbrochener Strich. Die Eigenschaft des Li ist das Licht, es steht für Feuer oder für die zweite Tochter.
  3. oben rechts befindet sich Kan, das Abgründige, nur der mittlere Strich ist durchgängig. Die Eigenschaft des Kan ist das Wasser, es steht für die Gefahr oder den zweiten Sohn der Familie
  4. unten rechts befindet sich Kun, das Empfangende, es hat sechs halbe Striche. Kun steht für das Element der Erde und steht symbolhaft für die Hingabe.

Die Farbe Weiß steht für die Reinheit der Gedanken, ist aber auch die traditionelle Farbe der koreanischen Nation.

SymbolNameElementEigenschaft
KienKien (das Schöpferische)Himmel / LuftStärke
LiLi (das Haftende)Lichtdie zweite Tochter / Feuer
KanKan (das Abgründige)Wasserder zweite Sohn / Gefahr
KunKun (das Empfangende)ErdeHingabe